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Demo gegen NPD am 12.08.2014

Langsam sammelten sich am 12.8. auf dem Wetzlaer Platz in Ilmenau Bürgerinnen und Bürger, die gegen einen Wahlauftritt der NPD demonstrieren wollten. Dieser,  schon deshalb besonders verhängnisvoll, weil gerade unsere  Stadt von der Weltoffenheit, Toleranz und dem friedlichen  Miteinander von Menschen verschiedener Kulturen und Herkunft  lebt. Immerhin kommt fast jeder fünfte an der Technischen Universität  Studierende aus dem Ausland. Und diese Einrichtung ist der wichtigste, weil größte, Arbeitgeber Ilmenaus, aber eben auch ein Markenzeichen der Stadt. Da hätte man gedacht, dass die Vertreter der Stadtverwaltung engagiert, Schulter an Schulter mit den Vertretern der Linken, der SPD, der Grünen und dem Bürgerbündnis gegen die ewig Gestrigen, die ihre Parolen vom Marktplatz in die Stadt hinein brüllten demonstrierten.

Da hätte man gedacht, dass den frechen Sprüchen widersprochen würde, durch die Anwesenheit, durch Pfiffe durch die Aktion.  Jedoch dazu reichte es nicht. Kurz tauchte der Oberbürgermeister auf, die Szene prüfend musternd um dann wieder von dannen zu ziehen. Überhaupt, wie kann man so kurzsichtig sein, diesen sich Nationaldemokraten nennenden Haufen, der alles andere als demokratisch ist, aber ebenso wenig nationale Interessen vertritt, solch eine Bühne einzuräumen. Wie schreibt Wieschke, der Spitzenkandidat nach dem Auftritt In Ilmenau? „ In Ilmenau hätte der Platz für unsere Kundgebung nicht besser sein können. Vor dem Goethe-Museum konnte ich die Menschen davon überzeugen, dass es sich lohnt, stolz auf unsere Kultur und unser Land zu sein.“ Direkt vor dem Goethe- und Stadtmuseum direkt neben dem Rathaus ließ man zu, dass es aus den Lautsprechern heulte: “Lieber Maria, als Scharia, lieber Kindergärten als Asylantenheime…“ Wie konnte man nur! Es hätte immer Möglichkeiten gegeben dies klug zu unterbinden, aber offensichtlich fehlt es an der Klugheit und an der Weitsicht zudem. Genau diese Politik, war es, die zur Stärkung der NPD und ihrer Anhänger führte. Nachlässig betrachtete man die Zusammenballung rechter Kräfte, setzte sie gleich mit dem so genannten linken Extremismus. Ist es Dummheit, Faulheit oder Vorsatz gilt es zu fragen, ich befürchte  letzteres. Noch immer ist diese Partei nicht verboten, noch immer wird zu wenig getan um den Lügen die Köpfe zu verschließen. An den Schulen, beklagte  eine Zeitung kürzlich, wüssten die Schüler zu wenig über den „Mauerfall“. Welch ein Irrsinn! Wir müssen beklagen, dass sie zu wenig wissen über die faschistische Diktatur und ihre Verbrechen. Es nützt nichts, beflissen „Stasi-Gedenkstätten“ zu besuchen und Grenzmuseen, sich mit dem Nacherleben einer Schulstunde in der DDR zu bespaßen. Dies trägt nicht dazu bei, die Verbrechen, die unter der Hackenkreuzfahne geschahen zu verdeutlichen, dies trägt nicht dazu bei, zu verstehen, wie gefährlich rechtes Gedankengut ist. Oder doch? Ist die Angst vor einem anderen gesellschaftlichen System größer noch als die vor der rechten Gefahr? Nein, unterstellen will ich es nicht, annehmen könnte man es manchmal schon. Vor allem dann, wenn die Hitlerdiktatur verglichen wird mit der Gesellschaft DDR. Dies relativiert in so unerträglicher Weise, dies impliziert den Gedanken, dort konnte man leben, warum nicht im Deutschland der 30iger und 40iger Jahre? Wer dies lehrt, wer dies so tut, der trägt bei zur Verharmlosung der Verbrechen im braunen Deutschland. Überhaupt, warum nennt man sie Nationalsozialisten, die diese Taten begangen, warum gebraucht man nicht den rechten, schmutztriefenden,  blutigen Namen- Faschisten. In Ilmenau wehrten sich etwa 100 Bürgerinnen und Bürger gegen sie. Es waren zu wenig und es fehlten wichtige Personen. Aber, dass die anderen da waren, dass sie die Courage hatten, dafür sei Dank gesagt, wenn auch das Rathaus dazu schweigt.  

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