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Kubanische Gäste von unseren Milchprojekten in Kuba besuchten Thüringen
Wichtige Begegnungen und Gespräche brachte der vergangene Oktober für einige Cuba-si-Freunde in Thüringen sowie für deren kubanische Gäste.
Im Anschluss an den Besuch beim Cuba-si-Bundestreffen reisten die beiden Gäste weiter nach Thüringen: Ynorbis Brooks von unserem Milchprojekt in der Provinz Guantanamo (ACPA – Kubanische Vereinigung für Tierproduktion) sowie Robier Hernández Rodríguez, Vizepräsident von ACPA national und Direktor unseres Milchprojektes im Betrieb „Valle del Peru“ in der Provinz Mayabeque.
Der Besuch von Robier hatte besondere Bedeutung für die Thüringer Cuba-si-Gruppe, wird doch gegenwärtig in „seinem“ Milchprojekt an der Umsetzung und dem Ausbau des Thüringer Projektes einer Metzgerei gearbeitet.
So reisten wir folgerichtig zuerst zu jener Agrargenossenschaft in Bösleben, die uns bei der Beratung für dieses Projekt, dessen Konzeption sowie der „Ausbildung“ von 2 kubanischen Mitarbeitern im Frühjahr 2013 tatkräftig unterstützte. Für Robier war es der erste Besuch in Bösleben, da er die Leitung des Milchprojektes erst in diesem Jahr übernommen hatte. Und auch der Geschäftsführer der Agrargenossenschaft hatte gewechselt, sie wird jetzt geleitet von Herrn Gumpert. Er erläuterte sehr anschaulich, wie sich die Genossenschaft seit ihrer Gründung vor 25 Jahren stetig entwickelte und erweiterte. Unsere Gäste erhielten nicht nur eine Führung durch die Fleischerei selber, sondern auch durch einige der anderen Standbeine der Genossenschaft, wie die Partyscheune, das Hotel „Schwalbennest“ und die Großküche (http://www.kornbett.de/10/vga/home.html). Diese anschauliche Demonstration, wie sich aus der Pflanzenproduktion Schritt für Schritt ein Kreislauf von ineinander greifenden Tochterbetrieben entwickelt hat, war auch für unsere kubanischen Partner mit ihren großen Tierproduktionsbetriebe sehr interessant.
Während eines öffentlichen Vortrags in Ilmenau berichtete Robier über die Bedeutung der Cuba-si-Projekte für die kubanischen Landwirtschaft. Ynorbis sprach über die wachsende Rolle der Frauen speziell in der kubanischen Landwirtschaft und den Bemühungen, das partnerschaftliche Arbeiten zwischen Frauen und Männern zu fördern.
Vertreter der Thüringer Cuba-si-Gruppe erwarteten am nächsten Tag den Bericht über den gegenwärtigen Stand der Wurstproduktion im Betrieb „Valle del Peru“ sowie über mögliche weitere Entwicklungen. Robier berichtete, dass alle Maschinen installiert sind und die Produktion herkömmlicher Wurstsorten angelaufen ist, allerdings noch unter beengten und nicht optimalen räumlichen Bedingungen. Clara, die hier in Bösleben Erfahrungen bei der Produktion von Thüringer Wurst gesammelt hatte, sucht nach ähnlichen Rezepturen für Kuba unter Beachtung der vorhandenen Gewürze. Für die nächsten Jahre muss die Produktionsstätte erweitert werden, um dem gestiegenen Bedarf auch in der nahe gelegenen Hauptstadt Havanna Rechnung zu tragen. Das heißt, Ausbau und Erweiterung der Metzgerei und Ausstattung mit weiteren Maschinen und Kühlaggregaten, aber auch Entwicklung von Konservierungsvarianten. Um diese Entwicklung zu unterstützen, werden die Cuba-si-Freunde in Thüringen noch fleißig Spenden sammeln.
Ingeborg Giewald, Koordinatorin der LAG Cuba si Thüringen
