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Tag der Befreiung vom Faschismus 2017

Als vor 72 Jahren dem Krieg in Europa der Atem ausging, das Schrillen der Sirenen aussetzte, das Dröhnen der Bomber verstummte und die Kanonen schwiegen war trotz aller Sorgen und Ängste eine große Erleichterung in den Menschen. Und in dem Tag lag die Hoffnung, dass nach dem Ende dieses furchtbaren Weltenbrandes nun der Weltfrieden anbräche. Jedoch: die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt der Volksmund, aber sie stirbt. Sie starb sogar sehr schnell. Sie starb auf der koreanischen Halbinsel, sie starb in Palästina, sie starb, als der Mob wieder jüdische Menschen nur wenige Jahre nach dem furchtbaren Geschehen in Deutschland durch die Straßen von Kairo, Tripolis und Aleppo jagte, jenem Aleppo, das heute in Schutt und Asche liegt, sie starb im entlaubten, geschundenen Dschungel von Vietnam, sie starb, stirbt und in uns ist die Angst, sie wird weiter sterben. Auch deshalb, weil einigen, wenigen  der Kamm schwillt und die Geldbörse obendrein und die fleißigen Deutschen liefern es fleißig dazu, das präzise, deutsche Schießgewehr. Immer gern zu Diensten!  Jede Waffe findet ihren Krieg und jede Kugel ihr Opfer. Wir sollten es aus unserer Geschichte doch wissen!

„Das nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint“, war das Versprechen welches in der Hymne eines kleinen deutschen Staates besungen wurde. Eingelöst werden konnte es nicht. Kein Jahr verging, in dem nicht irgendwo nach Blut stinkender Krieg wütete. Kein Jahr ohne bittere Muttertränen. Kein Jahr auf unserer Erde ohne Leid der Frauen, Männer und Kinder.

Ein zweiter Wunsch, eine Einsicht  begleitete diesen Tag- „das die Völker reichen sich die Hände hin“, Getragen von der Zuversicht, dass die Freundschaft zwischen den Nationen jeden Krieg  verhindern würde. Ist es der Fluch unserer Zeit, das die Unbelehrbaren wieder Kraft erlangen? Das die Weltspalter, die Nationalisten an Macht und Zulauf gewinnen, in Frankreich, Polen, Ungarn, in Österreich in der Türkei, den USA, in Deutschland? Das sie behaupten eine Alternative zu wissen, die sich auf Neid, Missgunst und kleinlichen Egoismus gründet. Sie verkünden eine unfrohe Botschaft, schon einmal hallte sie in deutschen Straßen-Deutschland den Deutschen. Wir stehen hier, weil wir wissen, wohin sie führte. Und wir müssen unsere Botschaft verkünden die der Solidarität mit allen Menschen, die der französischen Barrikaden: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.  Es ist keine Alternative für unsere Zeit, den alten, sauren Wein in neuen Schläuchen anzupreisen, unsere Zukunft lässt sich nicht mit dem Blick in die Vergangenheit  gewinnen. Ich bitte Euch- widersteht dem Gedankengut der ewig Gestrigen. 

Dieser Tag lässt sich für einen in diesem Land nicht würdigen ohne Blick darauf, dass nicht nur der Krieg endete, sondern auch eine furchtbare Diktatur, aus der wir uns trotz mutiger Taten nicht selbst befreien konnten.  Deshalb Gedenken wir der Toten des Krieges und der Gewaltherrschaft, wir gedenken der Menschen in anderen Völkern, die ihr Leben verloren haben, wir gedenken der sechs Millionen Juden die in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden, wir Gedenken aber auch allen Menschen die aus ihrer Heimat flüchten mussten und aller Soldaten, die auf den Schlachtfeldern ihr Leben ließen und wir danken denen, die den Preis unserer Befreiung bezahlten.

Wir danken es vor allem dadurch, dass wir die Herausforderung annehmen, den Rechtsradikalen, die ungeniert in der Öffentlichkeit und im Internet ihre rassistischen Parolen verbreiten ihre Schranken weisen. Deshalb  brauchen wir  dieses Erinnern, um nicht zu vergessen, um unserer Zukunft willen. Und wir müssen dieses Erinnern wachhalten, es hinübertragen in die Generation der Jüngeren, um der unzähligen Opfer willen. Deshalb freue ich mich, dass heute auch der Kinder-und Jugendbeirat  einen Vertreter zu uns geschickt hat.

Karl-Heinz Mitzschke

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