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Wir haben ausreichend Wohnraum- aber bis 2030 fehlen 1.400 Wohnungen Ein kommunalpolitischer Stammtisch zum aktuellen Thema

Diese offensichtlich verwirrenden Aussagen, auch angesichts keiner bemerkenswerten Bevölkerungszuwächse, stammen aus dem Munde des Oberbürgermeister Seebers und sind Schlussfolgerungen aus dem vom Stadtrat zu beschließenden Flächennutzungsplan. Grund genug, eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Sachverhalt zu führen, fand der Ilmenauer Stadtvorstand, sowie die Stadtratsfraktion.

Deshalb luden sie zu einem kommunalpolitischen Stammtisch ein, um gemeinsam mit betroffenen Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren. Den notwendigen Sachverstand zu sichern, sollten kompetente Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Nur sie wollten, oder konnten nicht. Der Oberbürgermeister, fand  solch ein Thema könne nur in den Ausschüssen des Stadtrates hinreichend mit Fachverstand  besprochen werden, die Vertreter der beiden großen Wohnungsgesellschaften waren zu einer Tagung in Suhl, die es ihnen unmöglich machte um 19:00 in Ilmenau an der Gesprächsrunde teilzunehmen. Es ist den Bemühungen von Anke Hofmann und unserer Landrätin zu danken, dass die Veranstaltung mit Mitarbeitern des Job-Centers und des Sozialamtes trotzdem stattfand.

 

Worin ging es im Kern?

 

 Der Maler Heinrich Zille geißelte die unwürdigen  Wohnbedingungen zu Beginn des vorigen Jahrhunderts mit dem Satz: „Man kann einen Menschen mit einer Axt erschlagen, man kann ihn aber auch mit einer Wohnung erschlagen“ Nun sind diese Mietskasernen, die er meinte, mit ihren Hinterhöfen Vergangenheit, aber der Kern seiner Aussage ist nach wie vor gültig: Wohnen ist eine Angelegenheit, welche die Existenz des Menschen betrifft. Petra Enders machte den Standpunkt der Linken deutlich-es geht um Daseinsvorsorge. Nicht mehr so sehr die Muffigkeit und Düsternis stehen nun im Fokus, vielmehr die Bezahlbarkeit, der ausreichende, angemessene Wohnraum, in dem sich Mieterinnen und Mieter geborgen fühlen. Es gibt, das wurde deutlich, in Ilmenau zu wenig Wohnraum, für die sozial benachteiligten Menschen, die auf Zuschüsse, bzw. Wohngeld angewiesen sind. Selbst die Förderungen des sozialen Wohnungsbaues würden keine Abhilfe schaffen, der Mietpreis wäre zu hoch. Dazu kommen die Abrisspläne der beiden Wohnungsgesellschaften, der kommunalen und der genossenschaftlichen. Andererseits entstehen neue Wohngebiete mit Einfamilienhäusern, oder Mietwohnungen privater Investoren, mit Preisen von über sieben Euro pro Quadratmeter, unbezahlbar für viele Rentner, Behinderte oder Arbeitslosengeld II- Empfänger. In diesem Spannungsfeld, dass sich zwischen geplanten Abriss der von 1972 bis Mitte der achtziger Jahre gebauten Wohnungen und dem Neubau teurer Neubauten aufbaut, muss ein Standpunkt gefunden werden. Mit Argumenten und Zahlen lässt sich trefflich agieren, hinter Wirtschaftlichkeits-betrachtungen gut verstecken. Die Linke in Ilmenau indes machte deutlich: Es sind die Menschen hinter den Zahlen zu betrachten, ihre Hoffnungen, ihre Lebensentwürfe, ihre Wünsche und Sehnsüchte. Möchte ich so wohnen, fragen sie, wie muss ich meine Lebensstil verändern, um so zu wohnen wie ich will, worauf kann, worauf will ich verzichten? Es geht nicht an, dass in Ilmenau der Wohnungsmarkt sich zu Gunsten privater Investoren verschiebt. Es kann  nicht der Bau von Eigentumswohnungen, teureren Mietwohnungen und Einfamilienhäusern vorangetrieben und im Gegenzug der Abriss günstiger Mietwohnungen  geplant werden. Gefordert ist hierbei aber auch der Landtag, die Möglichkeit des bezahlbaren Sozialwohnungsbaues zu unterstützen.

Worum geht es?

Um den Erhalt und die Schaffung bedarfsgerechter, barrierefreier und bezahlbarer Wohnungen für alle Bevölkerungsschichten in einem lebenswerten Wohnumfeld, darum, dass der Wohnungsbau sich an den gegenwärtigen, zukünftigen und generationsübergreifenden Bedürfnissen und Erfordernissen eines inklusiven Zusammenlebens orientieren muss, wie es in den kommunalpolitischen Leitlinien unserer Partei heißt.

 

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