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Ministerin der Linken besuchte Ilmenau

Heike Werner, die Ministerin für  Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie war die Anstrengung ins Gesicht geschrieben, lag doch ein langer Besuchstag im Ilm-Kreis hinter ihr. Aber sie hatte es sich nicht nehmen lassen, noch am frühen Abend an einer vom Stadtverband DIE LINKE Ilmenau organisierten Podiumsdiskussion im Hochhausclub am Stollen teilzunehmen. Zu wichtig das Thema, die Gesundheitsversorgung in unserem Kreis und zu wertvoll auch die Anregungen, die sie mitzunehmen hoffte. Neben ihr hatten Platz genommen, Frau Heinz, Geschäftsführerin der Ilm-Kreiskliniken zusammen mit ihrem Aufsichtsratsmitglied  Dr. Weihrauch, Oberarzt Helmut Krause, Dr. Hartung als Vertreter der AOK plus und als Gesprächsleiter Karl-Heinz Mitzschke.

Um eine Vielzahl von Themen drehte sich die Diskussion, aber immer wieder berührte sie die Frage des Ärztemangels. Gern würde sie mehr ambulante Sprechstunden anbieten, äußerte Martina Heinz, aber ihr seien die Hände gebunden. Das Thüringer Krankenhausgesetz lässt dies derzeit nicht zu, ging die indirekte Aufforderung hierin etwas zu bewegen an die Ministerin. Thomas Hartung, der politische Sprecher der AOK Plus bemerkte dazu, dass in diesem Gesetz verankert sei, dass die Anschaffungsförderung für medizinische Geräte gestrichen werde, wenn der Anteil der ambulanten Behandlung steigt. Leidenschaftlich legte Dr. Weihrauch dar, wie vorteilhaft es wäre, wenn ein Patient nach überstandener Operation auch von ihm weiter betreut werden könnte. Leider sei dies nicht möglich, genauso wenig, wie die Nutzung der modernen Röntgenabteilung in Ilmenau für die ambulante Behandlung. „Warum müssen Kranke den umständlichen Weg nach Arnstadt in eine Praxis auf sich nehmen, wo doch hier in Ilmenau dies auch möglich wäre“, ärgerte sich Genossin Palm. Sehr anschaulich erläuterte der Vertreter der Krankenkasse, wie durch die einseitige Vertretung der Interessen niedergelassener Ärzte durch die Kassenärztliche Vereinigung gerade solche Möglichkeiten verhindert  und darüber hinaus die Medizinischen Versorgungszentren, vergleichbar den Polikliniken mit angestellten Ärzten gleichsam verteufelt werden. „Bis 1995 haben wir um den Erhalt dieser Einrichtungen gekämpft“, warf Oberarzt Krause ein, „aber“, und man spürte die Wut und Trauer die ihn ergriff, „es musste ja alles zerschlagen werden.“ Trotz des Widerstandes der Kassenärztlichen Vereinigung, befand Dr. Hartung wird das System der niedergelassenen Ärzte ein Auslaufmodell sein. Während die Ministerin unter dem Beifall aus dem Publikum nochmals betonte, dass der Erhalt der Krankenhausstruktur ein wichtiges Anliegen der Regierung sei, machte Helmut Krause an Beispielen deutlich, warum er zunehmend „Bauchschmerzen“ habe, mit einer erlösorientierten Gesundheitspolitik. Da kann ihm die Linke nur zustimmen: Gesundheit ist keine Ware! Ein interessanter, gut besuchter und anregender Abend ging zu Ende mit einem Statement der Betriebsratsvorsitzenden der Ilm-Kreiskliniken Frau Thiele für mehr Pflegestellen. Die Diskussion aber, da waren sich die Anwesenden einig sollte weitergeführt werden, und die Bereitschaft dazu wurde ausgesprochen.
Karl-Heinz Mitzschke

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