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Eine "Revolution" und noch dazu eine "friedliche"?
Eine Revolution soll einen Qualitätssprung bewirken, die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Besseren ändern und so dem menschlichen Fortschritt dienen. Die millionenfache Unfreiheit durch Arbeitslosigkeit, das Unrecht von Armut per Gesetz samt Kinder- und Altersarmut aber haben so wenig mit Fortschritt zu tun wie die immer maßloser werdende soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit mit – unter anderem - 14 Millionen Euro Jahresbezügen für den Vorstandsvorsitzenden des VW-Konzerns und Billigstlöhnen für lohnabhängig Beschäftigte, die noch dazu eiskalt in die Arbeitslosigkeit geschickt werden, wenn den Kapitaleignern wie im Falle Nokia Bochum, Bosch Solar Arnstadt oder dem Schlecker-Konzern der Gewinn nicht ausreicht. Die zuvor weder denkbar noch möglich gewesene, aber trotz der Katastrophe von 1918 und der noch viel schlimmeren von 1945 durchgepeitschte Kriegsbeteiligung ist ebenfalls kein Fortschritt, sondern ein schwerer Rückfall. Was – und das sind eigene Erlebniss e – zunächst mit sachlichen Diskussionen über den Zustand der Gesellschaft und Auswege aus der Krise begann, schlug ganz schnell in für die Organisatoren häufig kaum noch beherrschbare irrationale Hass- und Gewaltausbrüche um: Unvergessen bleiben die an Galgen aufgehängten Strohpuppen, das Gebrüll von „Hängt sie auf!“, „In Bautzen sind noch Zellen frei für die Verbrecher der Partei!“ sowie anonyme Briefe an Parteifunktionäre mit Drohungen wie „Für Dich Kommunistenschwein liegt der Strick schon bereit!“
H.-J. Weise