Linkes Sommerfest am 26.08.2017 mit Bodo Ramelow
Nicht oft lebt der altehrwürdige Hof der ehemaligen Försterei in Ilmenau, in dem sich sicher auch der Herr Geheimrat Goethe hin und wieder seine Beine vertrat, so auf wie, zu den Sommerfesten der Ilmenauer Linken, die mittlerweile eine Institution geworden sind. Von Jahr zu Jahr bieten sie neues und überraschen die Besucher. War es noch im vergangenen Jahr der Auftritt eines kubanischen Unterhaltungskünstlers, so bezauberte diesmal ein russischer Chor seine Zuhörer. Geht man durch den breiten Torbogen, so erlebt man eine Mischung aus dem Charme eines Familienfestes, eines multikulturellen Meetings, einer politischen Veranstaltung und eines jährlichen Wiedersehens. Kurzum, ein fröhliches quirlendes Gemenge. Von den Tischen wird selbstgebackener Kuchen angeboten, auf den Grills dampfen die Bratwürste, der Cuba Si Stand verteilt geistiges in trockener und flüssiger, schmack-hafter Form, der syrische Laden Damaskus wirbt mit exotischer, arabischer Kost in der Spielecke kneten kleine Hände aus Lehm Figuren und überall und zwischendrin gleichsam der Kitt des Festes, Kinder mit Luftballons, Eistüten, Windmühlen. Ihr Lachen, ihr Lärmen lag in der Luft. Schon am Eingang empfing unsere Bundestagskandidatin Anke Hofmann-Domke die Eintretenden am Infostand und führte mit ihnen interessante Gespräche. Aber natürlich warteten alle auch auf einen besonderen Gast, einen, den derzeit nur die Linken zu bieten haben, den Ministerpräsident Thüringens. Nein, wir müssen hier, unter uns, nicht über seine Rede sprechen, auch wenn sie den Beifall der Zuhörer hervorrief, es waren die kleinen Besonderheiten am Rande, die vielen Handyfotos mit Besuchern, die Gratulation an ein indisches Ehepaar, welches just den deutschen Pass bekam, die Gespräche mit Bekannten und Unbekannten, welche das Besondere seine Besuchs ausmachten. Der Abend eines gelungenen Festes klang aus mit Livemusik von drei Bands, die jüngere Zuhörer in den Hof zogen. Dies, so versicherten alle soll auch im nächsten Jahr so bleiben. Dank gilt es noch auszusprechen, allen die dieses ermöglichten, durch Spenden, durch Organisation, mit ihren Handanlegen an Ständen beim Aufbau und Abbau. Ungezählte Stunden ehrenamtlicher Arbeit stecken in diesem Fest, aber der Ilmenauer Stadtverband ist stolz darauf und freut sich, wenn die Gäste zum Abschluss sagen, bis zum nächsten Jahr!
Karl-Heinz Mitzschke
Internationaler Stammtisch zu Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Rußland
Zu einem bemerkenswertem international besetzten Stammtisch trafen sich am Montag, den 10. 7. Genossen und Genossinnen aus Ilmenau und Gehren mit russischen und deutschen Unternehmern, um über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik zu diskutieren. Als sachkundiger Gesprächspartner stand Konsularrat Dr. Bondraev zur Verfügung. Ausführlich referierte er über den Stand der ökonomischen Beziehungen und ging dabei auch auf die Sanktionen ein, von denen er sagte, es wären natürlich keine Strafmaßnahmen, denn solche könnten nur die vereinten Nationen aussprechen, sondern vielmehr Handelsbeschränkungen, die aber mittlerweile Russlands Wirtschaft und Landwirtschaft belebt haben. Mit Fragen zum Leben im russischen Staat klang ein interessanter Stamtisch aus.
Karl-Heinz Mitzschke
Kranzniederlegung anlässlich des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion
Sehr geehrter Herr Vizekonsul,
verehrte Anwesende,
liebe Freundinnen und Freunde
ich bin vom Veranstalter gebeten wurden, einige Worte auf dieser Veranstaltung zu sagen und ich bedanke mich dafür. Voller Respekt und Ehrerbietung stehe ich vor Ihnen, an einen Tag zu erinnern, der lange zurückliegt, ein Menschenleben fast, aber nie aus unserem Gedenken schwinden darf. Millionenfacher Tod, millionenfaches Leid liegen in ihm begründet und sind Grund und Auftrag, diesen Tag wieder und wieder in unserem Gedächtnis aufzurufen.
Dieser 22. Juli, an dem vor 76 Jahren um 4:00 Uhr morgens 121 deutsche Divisionen zwischen Ostsee und Schwarzem Meer einer wilden Bestie gleich über die UdSSR herfielen, dieser Tag, der den Beginn eines nie vorher gekannten Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion sah, dieser Tag an dem von SS-Einsatzgruppen damit begonnen wurde systematisch in den eroberten Gebieten Kommunisten, Juden, Sinti und Roma zu morden, dieser leidbeladenen Tag, der erste in einer endlos scheinenden Kette, dieser Tag muss in uns bewahrt bleiben.
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Wir haben ausreichend Wohnraum- aber bis 2030 fehlen 1.400 Wohnungen Ein kommunalpolitischer Stammtisch zum aktuellen Thema
Diese offensichtlich verwirrenden Aussagen, auch angesichts keiner bemerkenswerten Bevölkerungszuwächse, stammen aus dem Munde des Oberbürgermeister Seebers und sind Schlussfolgerungen aus dem vom Stadtrat zu beschließenden Flächennutzungsplan. Grund genug, eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Sachverhalt zu führen, fand der Ilmenauer Stadtvorstand, sowie die Stadtratsfraktion.
Deshalb luden sie zu einem kommunalpolitischen Stammtisch ein, um gemeinsam mit betroffenen Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren. Den notwendigen Sachverstand zu sichern, sollten kompetente Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Nur sie wollten, oder konnten nicht. Der Oberbürgermeister, fand solch ein Thema könne nur in den Ausschüssen des Stadtrates hinreichend mit Fachverstand besprochen werden, die Vertreter der beiden großen Wohnungsgesellschaften waren zu einer Tagung in Suhl, die es ihnen unmöglich machte um 19:00 in Ilmenau an der Gesprächsrunde teilzunehmen. Es ist den Bemühungen von Anke Hofmann und unserer Landrätin zu danken, dass die Veranstaltung mit Mitarbeitern des Job-Centers und des Sozialamtes trotzdem stattfand.
Tag der Befreiung vom Faschismus 2017
Als vor 72 Jahren dem Krieg in Europa der Atem ausging, das Schrillen der Sirenen aussetzte, das Dröhnen der Bomber verstummte und die Kanonen schwiegen war trotz aller Sorgen und Ängste eine große Erleichterung in den Menschen. Und in dem Tag lag die Hoffnung, dass nach dem Ende dieses furchtbaren Weltenbrandes nun der Weltfrieden anbräche. Jedoch: die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt der Volksmund, aber sie stirbt. Sie starb sogar sehr schnell. Sie starb auf der koreanischen Halbinsel, sie starb in Palästina, sie starb, als der Mob wieder jüdische Menschen nur wenige Jahre nach dem furchtbaren Geschehen in Deutschland durch die Straßen von Kairo, Tripolis und Aleppo jagte, jenem Aleppo, das heute in Schutt und Asche liegt, sie starb im entlaubten, geschundenen Dschungel von Vietnam, sie starb, stirbt und in uns ist die Angst, sie wird weiter sterben. Auch deshalb, weil einigen, wenigen der Kamm schwillt und die Geldbörse obendrein und die fleißigen Deutschen liefern es fleißig dazu, das präzise, deutsche Schießgewehr. Immer gern zu Diensten! Jede Waffe findet ihren Krieg und jede Kugel ihr Opfer. Wir sollten es aus unserer Geschichte doch wissen!